Verschiedene Leinölarten und ihre Anwendung

Einführung

In diesem Artikel stellen wir verschiedene Arten von Leinöl und deren Anwendungsbereiche vor. In der Praxis begegnet man am häufigsten kaltgepresstem Leinöl, gekochtem bzw. oxidiertem Leinöl sowie Standöl.

Kaltgepresstes Leinöl

Kaltgepresstes Leinöl wird durch Kaltpressung gewonnen. Es wird in erster Linie zur Grundierung von Oberflächen eingesetzt, die direkter Witterung ausgesetzt sind – etwa Holzfenster, Gartenmöbel, Terrassendielen und andere Holzbauteile. Die Grundierung sorgt für zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit. Da es deutlich dünnflüssiger ist als gekochtes Leinöl, dringt es tief ins Holz ein, polymerisiert und bildet eine elastische Schutzschicht gegen Feuchtigkeit und Schimmel.

Vor dem Auftragen wird kaltgepresstes Leinöl in einem Wasserbad auf etwa 60 °C erwärmt. Nach dem vollständigen Trocknen der Grundierung ist die Oberfläche bereit für den Anstrich mit Leinölfarben.

Gekochtes Leinöl

Gekochtes Leinöl basiert auf kaltgepresstem Leinöl, das gekocht (oxidiert), gefiltert und von Verunreinigungen befreit wurde, um seine Trocknungseigenschaften und Witterungsbeständigkeit zu verbessern. Unsere Leinölfarben basieren auf gekochtem Leinöl, dem natürliche mineralische Pigmente zur Farbgebung zugesetzt werden.

Gekochtes Leinöl wird auch zur Verdünnung unserer Leinölfarben verwendet – bis zu 5 % des Farbvolumens – wenn eine flüssigere Konsistenz gewünscht ist. Unsere Farben enthalten keine Lösungsmittel. Um ihre natürlichen Eigenschaften zu bewahren, dürfen sie ausschließlich mit gekochtem Leinöl verdünnt werden.

Darüber hinaus eignet sich gekochtes Leinöl hervorragend zur Auffrischung gestrichener Oberflächen. Nach vielen Jahren können mit Leinölfarbe gestrichene Flächen kreidig wirken – ein natürlicher Oxidationsprozess. In solchen Fällen empfehlen wir, die Oberfläche mit gekochtem Leinöl zu behandeln. Dies stellt den ursprünglichen Glanz wieder her und sorgt für zusätzlichen Schutz – eine kostengünstige Methode zur Pflege des Anstrichs.

Hier finden Sie eine kurze Videoanleitung zur Oberflächenpflege mit gekochtem Leinöl:

Standöl

Standöl wird aus gereinigtem, kaltgepresstem Leinöl hergestellt, das unter Vakuumbedingungen auf hohe Temperaturen (260 °C bis 300 °C) erhitzt wird. Dabei entstehen durch Polymerisation längere Molekülketten, was das Öl deutlich viskoser und dickflüssiger macht. Standöl wird häufig in der Farbenherstellung eingesetzt und verleiht Farben zusätzliche Glanz- und Haftungseigenschaften.

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