Reine Leinölfarbe für mineralische Oberflächen
Einleitung
Leinölfarbe wird hauptsächlich für das Streichen von Holzoberflächen verwendet, kann jedoch auch für mineralische Oberflächen wie Kalk- oder Zementputz, Stein- oder Ziegeloberflächen sowie Beton verwendet werden, sowohl für den Innen- als auch Außenbereich. Hierfür muss eine Leinölemulsion hergestellt werden, die aus Leinölfarbe und Wasser besteht. Die Emulsion bietet langanhaltenden Oberflächenschutz und ist leicht zu pflegen – sie lässt sich leicht reinigen und abwaschen, weist Wasser ab und ist daher besonders für Küchen, Badezimmer, Flure und andere stark beanspruchte Räume geeignet. Zudem ist sie atmungsaktiv und bildet eine flexible Beschichtung, die weder abblättert noch reißt. In diesem Artikel erklären wir, wie man die Oberfläche richtig vorbereitet und eine Leinölemulsion herstellt.
Oberflächenvorbereitung
Vor dem Streichen sicherstellen, dass die Oberfläche sauber und trocken ist. Wenn die Oberfläche zuvor mit Kalk- oder Silikatfarbe gestrichen wurde, ist es nicht notwendig, die alte Farbe zu entfernen. Staub, Schmutz und andere Partikel, die das Auftragen der Farbe beeinträchtigen könnten, abwischen. Falls nötig, die Oberfläche mit warmem Wasser reinigen, dem flüssige Leinölseife oder normale Haushaltsseife beigefügt wurde. Keine Reinigungsmittel mit hohem pH-Wert verwenden. Sicherstellen, dass die Oberfläche vollständig getrocknet ist, bevor die Farbe aufgetragen wird.
Wenn die Oberfläche neu verputzt ist, sollte sie vor dem Streichen vollständig trocknen und den Karbonisierungsprozess abschließen, was bis zu 30 Tage dauern kann.
Herstellung der Leinölemulsion
Zur Herstellung der Leinölemulsion benötigen Sie einen Akku- oder Elektroschrauber – eine Bohrmaschine mit Rührer sowie einen Behälter mit kleinem Durchmesser.
Um die Leinölemulsion herzustellen, Leinölfarbe mit 30 % Wasser mischen. Für 1 Liter Leinölfarbe beispielsweise etwa 350 ml Wasser hinzufügen. Beide Zutaten in einen Behälter mit kleinem Durchmesser geben und mit einem Rührer gründlich mischen, bis eine gleichmäßige, joghurtartige Konsistenz erreicht ist. Falls die Emulsion zu flüssig wird, etwas mehr Farbe hinzufügen.
Für Außenanwendungen empfehlen wir, auch das natürliche Mineral Zinkoxid (ZnO) hinzuzufügen, welches in unserem Geschäft erhältlich ist. ZnO wird der Farbe in einem Verhältnis von etwa 10-20 % (für helle Töne 20 %, für dunkle 10 %) zugesetzt, um zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlung zu gewährleisten.
Wenn sich beim Streichen Wassertropfen auf der Oberfläche bilden, bedeutet dies, dass die Leinölemulsion nicht vollständig gemischt ist. In diesem Fall etwas mehr Farbe zur Emulsion hinzufügen und weiter rühren.
Die Leinölemulsion kann mit einer Rolle, einem Pinsel oder einem Sprühgerät aufgetragen werden. Die Emulsion sollte in einer Schicht aufgetragen werden. Wenn das Ergebnis nach dem ersten Anstrich nicht gleichmäßig ist, sollte eine zweite Schicht aufgetragen werden. Die Trockenzeit beträgt bei einer Temperatur von +20 °C durchschnittlich 24 Stunden. Nach der zweiten Schicht kann die Trockenzeit länger sein. Vor dem nächsten Anstrich immer sicherstellen, dass die Farbe vollständig getrocknet ist.
Wenn Sie sich bezüglich der Materialverträglichkeit unsicher sind, zum Beispiel bei Putz, der mit nicht mineralischer Farbe gestrichen wurde, tragen Sie die Leinölemulsion zunächst auf eine kleine Fläche auf, um das Ergebnis zu überprüfen.
Schlussfolgerung
Die Leinölemulsion ist eine umwelt- und gesundheitsfreundliche sowie nachhaltige Lösung, die zu 100 % aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht. Sie eignet sich sowohl für Außenanwendungen (Fassaden) als auch für Innenanwendungen (Wände, Decken). Das Streichen in Innenräumen kann ohne Belüftung erfolgen, da die Farbe keine giftigen und schädlichen Verbindungen enthält. Sie riecht nach Leinöl und sorgt für ein angenehmes Streicherlebnis.